Der Artikel von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung stammt bereits aus dem Februar, hat an seiner Brisanz nichts verloren. 30 Jahre nach der Abschaffung der „Entmündigung“ zugunsten der „Betreuung“ liegt noch vieles im Argen.
Es war ein großer Schritt: volljährige Menschen haben keinen Vormund mehr, sondern einen Betreuer. Das Gesetz sollte die Selbstbestimmung stärken. Die Ziele wurden aber nicht erreicht, beklagt Prantl.
Es fehlt an Geld, Personal, Fürsorge und vor allem: am politischen Interesse
Es fehlt an Geld: für die Betreuung, für Personal, für gute und fürsorgliche Pflege.
Die Situation für die Pflegebedürftigen und ihre Betreuer hat sich eher noch verschlechtert, dabei wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren noch erhöhen.
Prantls Forderung: Macht Rollator-Demos – Sundays for Future Auch das Helfen hat seine Würde - sie wird untergraben, wenn man die Helfenden im Stich lässt
Pflege Menschen so, wie du gepflegt werden willst.
Prantl fordert einen gerontologischer Imperativ: „Pflege und betreue die alten und hilfebedürftigen Menschen so, wie Du selbst einmal gepflegt und betreut werden willst.“ Denn „Verrückt sind nicht hilfebedürftige und demente Menschen. Verrückt ist eine Politik, die diesen Imperativ nicht beherzigt.