Donnerstag, 23. Dezember 2021

Das friedliche Wüstendorf

Zum Abschluss des Jahres ein positives Beispiel von Inklusion aus Israel – in doppeltem Sinne, denn es geht um das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern und das Leben von Menschen mit Behinderung. Der ARD-Weltspiegel berichtete, wie dieses zusammenleben in einem kleinen Dorf in der Negev-Wüste auf berührende Art gelingt:

Zusammen für Kinder mit Behinderungen  

Gegründet wurde es von dem Ex-General Doron Almog. Kinder und Erwachsene aller Bevölkerungs-gruppen und verschiedener Religionen, Menschen mit und ohne Behinderungen, leben hier friedlich zusammen. Nach der Geburt seines behinderten Sohnes konnte der Ex-General einfach nicht fassen, dass ausgerechnet in Israel, nach der Erfahrung mit dem Holocaust – wo behindertes Leben als unwert behandelt wurde, seiner Familie so viel Ablehnung entgegenschlug. Auch aus Deutschland engagieren sich viele Freiwillige im Wüstendorf.

Ein Ort der Nächstenliebe

Das Wüstendorf hat sich zu einem der wichtigsten Arbeitgeber für die Menschen in einer Region entwickelt, die sonst eher wirtschaftlich schwach ist. Es ist ein Vorbild für Koexistenz, denn es geht nur darum, die Situation der Kinder zu berbessern. 
Menschen mit und Menschen ohne Behinderung. Seite an Seite mit Säkularen und Religiösen, unterschiedlicher Religionen. Aber alle im Glauben an die Würde der Menschen.

Samstag, 11. Dezember 2021

Inklusion im Koalitionsvertrag

Zwei der 177 Seiten Koalitionsvertrag sind dem Thema Inklusion gewidmet.

Barrierefreiheit

Die Regierung möchte für alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens Barrierefreiheit erreichen. Ausdrücklich erwähnt sind die Bahn, Wohnen, Gesundheit und der digitale Bereich.
Dazu zählt auch, dass es mehr Informationen in Gebärdensprache und leichter Sprache geben soll.

Mehr Teilhabe

An die Stelle des Schwerbehindertenausweises soll ein digitaler Teilhabeausweis treten. Dies verspricht gleich zwei Punkte: einerseits soll der Nachweis unkomplizierter werden, andererseits die Teilhabe betont werden. Menschen mit Behinderung wird auch mehr Teilhabe an Vorhaben auf Bundesebene versprochen.

Arbeitswelt

Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind umstritten, nicht zuletzt, weil es nur wenige Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen. Dieses Ziel soll künftig mehr im Vordergrund stehen.
Unternehmen, die bisher (zu) wenig Menschen mit Behinderung einstellen, sollen mehr Ausgleichsabgaben zahlen. Außerdem sollen die Beratung verbessert und Inklusionsunternehmen gestärkt werden.

Bewertung

Aktivist*innen wie Ottmar Miles-Paul zeigten sich erfreut über die Pläne, auch die Aktion Mensch äußerte sich zufrieden. Es bleibt zu hoffen, dass die Ziele auch umgesetzt werden, denn insbesondere im Bereich der Barrierefreiheit hinkt Deutschland anderen Ländern deutlich hinterher.