Er ist einer der renommiertesten Aktivisten für die Rechte von Menschen mit Behinderung – Raul Krauthausen. In einem Beitrag in der ZEIT beklagt er die Arbeitsbedingungen in Behindertenwerkstätten „Fair ist anders“.
Wunsch nach fair produzierten Produkten
Immer mehr Unternehmen und Konsumenten legen Wert auf fair hergestellte Produkte – Kaffee, Schokolade, Kleidung. Diese faire Behandlung gilt aber nicht für die 320.000 Menschen in Deutsch-land, die in Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten: Sie arbeiten für durchschnittlich 1,35 Euro die Stunde und haben deutlich weniger Rechte.
Armut und Behinderung sind verknüpft
Rund 80 % der Menschen mit Behinderungen leben in Ländern des Globalen Südens. Wer Armut in den Ländern effektiv verringern will, muss die Bedürfnisse und Interessen von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen berücksichtigen. Diese Fairtrade-Bedingungen sollten auch für Behindertenwerkstätten gelten, fordert Krauthausen.
Konsument*innen sind gefragt
Krauthausen sieht auch die Konsument*innen in der Pflicht: „Fragen Sie bei Ihrem Lieblingsunter-nehmen nach, wer das ökologisch einwandfreie Holzspielzeug sägt, wer den Fairtrade-Kaffee und Tee verpackt, wer die Produkte des Designer-Start-ups verschickt. Fragen Sie nach, ob das Unternehmen weiß, was die Beschäftigten in einer Behindertenwerkstatt verdienen.“ Viele wissen von den Bedingungen in Behindertenwerkstätten – nur durch Nachfragen und Aufklärung kann es einen Arbeitsmarkt geben, der fair für alle ist.