Dienstag, 10. November 2020

Inklusion in der Schule kommt nicht voran

Die Ergebnisse einer Studie des Verbands Bildung und Erziehung sind erschütternd, berichtet haben u.a. der SPIEGEL und die Süddeutsche Zeitung.

Schlechte Noten für die Landesregierungen

Zu wenig Fachkräfte, zu wenig Zeit, zu wenig Vorbereitung – und dazu noch massiv verschärfte Probleme durch die Coronakrise. Den Landesregierungen geben die befragten Lehrer*innen die Note 4 minus. Die Inklusionspolitik insgesamt kommt noch schlechter weg: 4,5.

Zu wenig geschehen

Die Lehrer*innen kritisieren, dass zu wenig geschehen ist, nur in wenigen inklusiven Klassen wurde die Klassengröße verringert, nur 16 % bezeichnen ihre Schule als barrierefrei. Die Unterstützung und die Fortbildungsangebote bewerten die meisten als ungenügend.

Förderschüler nach der Corona-Krise vergessen

Die Corona-Krise hat nach Ansicht der Befragten die Situation sogar noch verschlechtert, fast 2/3 bemängelten, dass sie „nahezu vergessen“ wurden. Angesichts der Ergebnisse verwundert es nicht, wenn sich 83 % der Befragten für den Erhalt der Förderschulen aussprechen.

Großes Ziel, kleiner Einsatz

Edeltraud Rattenhuber kritisiert in einem Kommentar für die Süddeutsche Zeitung dieses Vorgehen. Durch die mangelnde Unterstützung sinkt die Zustimmung von Lehrern und Eltern. Sie befürchtet, dass Kinder, die ausschließlich in Förderschulen aufwachsen, Außenseiter bleiben. Ihre Forderung: „Gibt die Politik der Gesellschaft ein solches Ziel vor, muss sie auch in die Bedingungen für ein gutes Gelingen investieren“.