Ein ebenso interessanter wie bedrückender Artikel erschien in der ZEIT. Ines Schipperges berichtet über eine Studie, wie Eltern von Kindern mit und ohne Förderbedarf die Zeit der Schulschließungen erlebt haben. Es wundert nicht, dass insbesondere Eltern von Kindern mit Förderbedarf diese Zeit mit Stress und Überlastung in Verbindung bringen.
Lernen durch Nachahmung
Beschrieben wird die Entwicklung von Gabriel, der das Down-Syndrom und Epilepsie hat. In seiner inklusiven Schule lernt er durch Nachahmung:
Wenn die anderen das Abc lernen, bekommt Gabriel Buchstaben aus Holz, die er anfassen kann. Wenn die Kinder um die Wette rennen, ist Gabriel in seinem Rollstuhl derjenige, an dem sie abklatschen dürfen.
Kein Wunder, dass Gabriel während der Schulschließung die anderen Kinder vermisst hat und zunehmend resigniert reagiert hat.
Individuelle Förderung auf Distanz kaum möglich
Durch den Shutdown wurde Gabriel zurückgeworfen, erste wackelige Schritte gab er wieder auf. Umso erfreulicher war es für alle Beteiligte als es endlich wieder losging. Wie gut Inklusion funktionieren kann, beschreibt der letzte Abschnitt:
Wenn seine Mitschüler Gabriel auf dem Pausenhof in seinem Rollstuhl im Kreis schieben, immer schneller, immer wilder, dann freut er sich und macht Geräusche in allen Tonlagen. Wenn er im Klassenzimmer sieht, wie die anderen Kinder bunte Blätter bekleben und mit dem Papier rascheln, sitzt er ganz ruhig da. Gabriel kann es nicht sagen, aber alle wissen dann: Es geht ihm gut.