Dienstag, 23. Juni 2020

Sehnsucht nach Normalität - Menschen mit Behinderungen in der Corona-Krise

Die Corona-Krise geht weiter – und die Probleme für Menschen mit Behinderungen. Auch in diesem Monat steht mein Bericht ganz unter dem Eindruck der Corona-Krise, die Menschen mit Behinderun-gen und ihre Angehörige vor ganz besondere Herausforderungen stellt.

Sehnsucht der Normalität

Der Bericht der Süddeutschen Zeitung beschreibt die Situation einer Einrichtung in Herrsching – sie gilt aber wohl für viele Menschen mit Behinderungen – die Sehnsucht nach Normalität. Besuchsverbote, eingeschränkter oder ganz eingestellter Betrieb in Werkstätten für Behinderte. Es ist auch für die Betreuer*innen eine besondere Situation: Es ist ein Spagat, den wir hier vollbringen - zwischen Normalität und dem Schutz der Menschen mit Behinderung

Unendlich erschöpft

In der ZEIT berichtet eine Mutter einer Tochter mit Behinderungen eindrucksvoll über ihren Alltag in Zeiten von Corona
Sie beklagt, dass von der Förderschule ihrer Tochter gar nichts kam – weder digital noch analog. Es fand einfach kein Unterricht, kein schulischer Austausch und keine Förderung statt.
Schon vor der Pandemie waren viele Eltern von Menschen mit Behinderungen unendlich erschöpft: Schuld sind der seit Jahren bestehende Fachkräftemangel, die inadäquate Bezahlung dieser Berufe und das unzureichende Unterstützungssystem für Familien mit herausfordernden Lebensumständen.
Corona hat diese Situation verschärft, denn die betreuten Menschen leiden am meisten.
Seit der Corona-Krise sollte Inklusion auch als eine notwendige Bedingung für eine widerstandsfähige und lebendige Gesellschaft sichtbar und spürbar geworden sein.

Hilfen für Werkstätten mit Behinderungen

Nicht verschweigen möchte ich, dass die Bundesregierung sich auch um die Beschäftigten der Werkstätten kümmert. Die Einbußen der Werkstattbeschäftigten werden zumindest teilweise kompensiert.  Ebenso erfreulich: zumindest einige Beschäftigte konnten zurück an ihre Arbeitsplätze.