Alex Rühle beschäftigt sich in der Süddeutschen Zeitung mit einem wichtigen und schwierigen Thema. Ein Test zur Früherkennung von Trisomie 21 wird bald von den Krankenkassen übernommen – wird es bald weniger Menschen mit Downsyndrom geben?
Eigentlich geht es um einen großen medizinischen Fortschritt. Statt Schwangeren Fruchtwasser oder Plazentagewebe zu entnehmen, reichen beim neuen „nicht-invasiven pränatalen Test“ ein paar Tropfen Blut, um Trisomie nachweisen zu können. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat entschieden, dass dieser Test von Krankenkassen übernommen werden.
Werden weniger Kinder mit Trisomie 21 geboren?
Der Autor beschreibt das Beispiel Dänemark – einen der besten Sozialstaaten der Welt – in dem die Zahl der Kinder mit Trisomie seit dem Test nach unten gegangen ist, obwohl ein engmaschiges System Kindern und Eltern umfassend hilft. Droht dies auch für Deutschland?
Man muss entschlossen sein, sein Kind nach dieser Diagnose zu bekommen
Vom Test als Kassenleistung gehen zwei Signale aus: „Zahlt die Kasse, ist der Test ein Teil der Schwangerschaftsvorsorge „wir wollen keine Menschen mit Downsyndrom“. Auch das Recht auf Nichtwissen wird eingeschränkt und fast zur Bockigkeit.
Ein Schritt zum Designerbaby?
Im Artikel wird beschrieben, dass immer mehr „Krankheiten“ (in Anführungszeichen, weil Trisomie eben keine Krankheit ist!) wie Mukoviszidose früh erkannt werden können. Jede Abweichung wird als Minusvariante eines guten Lebens betrachtet, manche sehe eine bedenkliche Dimension in Richtung Designerbaby.
Ist die Zulassung gerecht?
Der Autor verweist auf zu Beginn des Textes, dass die Zulassung des Medikaments auch als gerecht bezeichnet werden kann, denn schließlich gibt es den Test, er kosten aber bis zu 300 Euro. „Warum also sollte Eltern mit geringem Einkommen die Möglichkeit verwehrt bleiben, sich zu vergewissern, ob ihr Kind mit Trisomie geboren wird?“