Sonntag, 2. November 2025

Besuch im Lantag von Baden-Württemberg

Zum Auftakt meiner Veranstaltungsreihe zur Landtagswahl habe ich mit Teilnehmenden der Diakonie Stetten den Landtag von Baden-Württemberg besucht.

Rundgang durch das Parlament

Zunächst wurden wir von einer Vertreterin des Besucherdiensts durch das Haus geführt. Besonders eindrucksvoll war hierbei ein Buch über Abgeordnete aus unserer Region, die in Zeiten des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Darüber steht Artikel 1 unseres Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Über Schriftführer, die nicht schreiben

Der Rundgang endete im Plenarsaal, wo wir in der ersten Reihe Platz nehmen konnten, wo sonst die Fraktionen sitzen. Die Referentin berichtete über die Arbeit des Präsidiums, die aus der Landtagspräsidentin und den Schriftführer besteht – die aber nicht schreiben, sondern die Sitzungsleitung unterstützen. Direkt neben dem Rednerpult sitzen die Stenographen und schreiben alles mit.

Was macht ein Landtagsabgeordneter?

Anschließend stand uns Jochen Haußmann für ein Gespräch zur Verfügung. Er ist seit 2011 Abgeordneter für den Wahlkreis Schorndorf. Als Parlamentarischer Geschäftsführer organisiert er mit anderen Fraktionen den parlamentarischen Betrieb.. Aber auch in sitzungsfreien Wochen bleibt viel zu tun, am nächsten Tag hat er gleich fünf Termine in der Gegend. Geduldig beantwortete er unsere Fragen. Mit Brezeln und Getränken endete unser Besuch.

Seminare zur Landtagswahl

Vor der Landtagswahl werde ich für Veranstaltungen für die Diakonie Stetten und andere Einrichtungen durchführen. Einen Überblick über meine Angebote finden Sie hier.  Für die VHS Stuttgart biete ich im November einen weiteren Besuch im Landtag. Auf der Seite der Diakonie Stetten finden Sie einen Bericht über unseren Besuch. 

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Informationen zur Landtagswahl 2026 - die Landeszentrale

Wie wähle ich? Wer steht zur Wahl? Was macht der Landtag? Das Portal der Landeszentrale für politische Bildung liefert einen überparteilichen Überblick.
Dies ist die wohl umfassendste und beste Seite - hier finden Sie alles, was Sie zur Wahl wissen müssten – auch in leichter Sprache.

Einfach wählen gehen! 

Die Seite Einfach wählen gehen! bietet einen Überblick über wichtige Begriffe wie Demokratie, Landtag und die Parteien und den Wahlvorgang. Auch die Broschüre in Leichter Sprache können Sie herunterladen oder bestellen Landtagswahl 2026

Landtagswahl 2026

Die Startseite bietet einen Überblick über die Wahlen, vorangegangene Wahlen und Hinweise auf aktuellen Umfragen. 

Wahlsystem

Die Seite Wahlsystem stellt die neuen Regeln vor: Die Wähler haben jetzt zwei Stimmen, außerdem sinkt das Mindestalter der Wahlberechtigten auf 16.  Außerdem geht es um die Fragen: Wer kann wählen, wer und wie wird gewählt, warum wählen? 

Parteien und Kandidierende 

Hier finden Sie Informationen zu den Parteien und ihren Spitzenkandidaten

  • Die Grünen: Cem Özdemir 
  • CDU: Manuel Hagel  
  • SPD: Andreas Stoch 
  • FDP: Hans-Ulrich Rülke
  • AfD: Markus Frohnmaier

Auch Parteien, die bisher nicht im Parlament sind, werden vorgestellt. Folgende Parteien haben angekündigt, teilnehmen zu wollen. 

  • Die Linke 
  • Freie Wähler  
  • Die PARTEI 
  • dieBasis
  • Klimaliste BW  
  • ÖDP
  • Volt 
  • Bündnis C
  • Piratenpartei 
  • Partei der Humanisten  
  • Partei für Verjüngungsforschung 
  • Bündnis Deutschland  
  • Bündnis Sahra Wagenknecht
  • Partei des Fortschritts  
  • Tierschutzpartei 
  • WerteUnion 

Informationen zum Landtag

In dieser Rubrik wird die Arbeit des Landtags vorgestellt: Abgeordnete, Fraktionen, Rechte und Funktionen, Plenum, Ausschüsse. Außerdem gibt es Erklärungen zum Mehrebenensystem, der Landesregierung und der Geschichte des Landtags.

Angebote

Im Bereich Angebote finden Sie Hinweise zu Publikationen, Veranstaltungen und Materialien

Informationen in leichter Sprache

Es gibt auch eine Rubrik mit Informationen in leichter Sprache

Samstag, 11. Oktober 2025

Verhaltensauffälligkeiten sind nur selten angeboten

In einem Interview im SPIEGEL kritisiert die Inklusionsforscherin Vera Moser die Förderpädagogik: „Lernschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten sind nur im Ausnahmefall angeboren“. 

Anzahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf steigt 

Zur Zeit haben mehr als 600.000 Schüler*innen einen Förderdiagnose – mit 7,5 % sind dies mehr als 2000 mit 5,3 %. Nur ein Bruchteil hat eine klassische Behinderung, ein Drittel fällt unter die Kategorie Lernen, eine weitere Gruppe unter „Förderbedarf emotionale und soziale Entwicklung“, landläufig ist oft von „verhaltensauffälligen“ Kindern die Rede. 

„Zieldifferenter Unterricht“ führt zu Stigmatisierung 

Vera Moser kritisiert dieses System als aufwendig, teuer und stigmatisierend. Dazu kommen fragwürdige Diagnosen – allein beim „Förderschwerpunkt Lernen“ gibt es bis zu neun verschiedene Förderschwerpunkte. Oft werden die Kinder bei dieser Unterstützung vom Rest der Klasse getrennt. In diesem „zieldiffererenten Unterricht" bekommt das Kind andere Aufgaben, während der allgemeine Unterricht sich nicht verändert – manchmal werden Eltern sogar gebeten, ihr Kind zu Hause zu lassen, wenn der Teilhabeassistent ausfällt. 

Viele verlassen Förderschule ohne Hauptschulabschluss 

Die Diagnose bildet auch oft die Grundlage, um Kinder in die Förderschule zu schicken. Obwohl diese Förderschulen der UN-Behindertenrechtskonvention, halten viele Bundesländer daran fest. Die Förderschulen bieten einen Schonraum und kleinere Klassen, am Ende verlassen aber drei Viertel die Förderschule ohne Hauptschulabschluss. Damit haben sie kaum Chancen, auf dem regulären Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden.

Inklusionsparadox: höhere Inklusionsquote und weiterhin Förderschulen 

Viele Eltern wünschen sich eine inklusive Beschulung, sehen aber, dass dies an Regelschulen kaum möglich ist. Diese fühlen sich nicht verpflichtet, da es ja den Plan B der Förderbeschulung gibt, der übrigens auch enorme Ressourcen bindet. In den Schulen bekommen Kinder zunehmend ein „Förderetikett, sodass die Inklusionsquote steigt. Gleichzeitig gehen andere Kinder wie gehabt in Förderschulen. Die Wissenschaftlerin spricht deshalb vom Inklusionsparadoxon .

Der Fehler steckt im System 

Jede Förderdiagnose trägt dazu bei, Regelschulen zusätzliche personelle Ressourcen zu verschaffen. Viele Lehrkräfte erhoffen sich nachvollziehbarerweise Entlastung. 
Moser hält es für plausibel, dass angesichts vieler Krisen heute mehr Kinder Förderbedarf haben, kritisiert aber die unspezifischen und teilweise veralteten Gutachten. Studien zeigen einen Zusammenhang zur sozialen Herkunft: Kindern von armutsgefährdeten Eltern mit geringem Bildungsgrad wird überdurchschnittlich häufig sonderpädagogischer Förderbedarf attestiert. In den letzten Jahren stiegen auch die Zahlen von Kindern mit Migrationsgeschichte und von Jungen. 

Förderbedarf hat mit sozialen Problemen zu tun

Wenn ein Viertel der Schüler*innen am Ende ihrer Schulzeit nicht die Grundkompetenzen in Mathe und Deutsch eines Grundschülers hat, ist das Problem offensichtlich größer: Lernschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten sind nur im Ausnahmefall angeboren, das heißt, sie entstehen im Laufe der Entwicklung der Kinder. 

Starke Beharrungstendenzen des Systems 

Moser betont, dass viele Lehrer*innen mittlerweile für das Thema sensibilisiert sind, durch Überlastung können sie sich aber kaum um das Thema kümmern. Außerdem sieht sie starke Beharrungstendenzen gegen Innovationen im Schulsystem. Hinzu kommen historische Gründe: Das Förderschulsystem geht auf ein Gesetz aus der NS-Zeit zurück, erst seit 1994 gibt es die Möglichkeit der gemeinsamen Beschulung. 

Umstrittene Rechtslage zur Diskriminierung 

Das Bundesverfassungsgericht urteilte bei einer Klage, dass Förderschulen nicht gegen das Diskriminierungsverbot verstößt, wenn man gut begründen könne, dass es für ein Kind woanders eben keinen geeigneten Plätze gebe. Das ist bis heute die Rechtslage, trotz Behindertenrechtskonvention und trotz der empirischen Befunde, wonach sich die schulischen Leistungen in inklusiven Schulen für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser entwickeln als an Förderschulen. 

Unterschiedliche Bedürfnisse und Voraussetzungen berücksichtigen 

Moser fordert, dass jede Regelschule so aufgestellt sein muss, dass sie die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen von Kindern beim Lernen berücksichtigt. Dazu gehören passgenaue Lernangebote und die systematische Beobachtung von Lernfortschritten. So würde man Kindern mit Lernschwierigkeiten eher gerecht, ohne sie zu stigmatisieren und ohne aufwendige externe Diagnoseverfahren. 

Soziale Teilhabe ist ein Menschenrecht 

Moser bezweifelt, ob es so kommt, die AfD setzt auf Förderschulen und auch die Union unterstützt nur halbherzig. Die UN-Behindertenrechtskonvention macht aber deutlich, dass Teilhabe keine generöse Geste ist: Soziale Teilhabe ist ein Menschenrecht.

Donnerstag, 11. September 2025

Die Fantasie vom schönen Volk

In einem Interview in der TAZ berichtet die Historikerin Dagmar Herzog in einem Interview über rechte Körperpolitik: Die Fantasie vom schönen Volk. Dabei kritisiert sie die AfD scharf: Für sie gehören Behindertenfeindlichkeit und Rassismus zusammen. 

Die Freude, andere zu erniedrigen 

Den faschistischen Körper ist für Richter ein Wunschtraum des Dritten Reichs. Er empfindet Freude daran, andere zu erniedrigen. Die Nazis prägten das Bild des schönen, starken und gesunden Volks, das seine Schwachen abtötet. Bereits den Kindern wurde beigebracht, gemein gegenüber Schwächeren zu tun, eine Einladung an Schadenfreude, in dem enthemmte Gewalt gegen Minderheiten straffrei bleibt. Aufgrund des globalen Aufstiegs autoritärer Bewegungen sieht Herzog einen neuen Faschismus: ein Regime, das sich gegen menschliche Werte wie Freiheit, Gleichheit, Empathie und Solidarität steht. 

AfD obsessiv behindertenfeindlich 

Im Unterschied zu anderen rechten Parteien ist die AfD besonders behindertenfeindlich. Es beginnt mit dem Kalkül am Schlechtreden von Inklusion: Wenn man Menschen mit Beeinträchtigungen wieder aus dem Blickfeld der Kinder bringt, dann lernen sie gar nicht erst die Empathie und die Solidarität, die ein wichtiger Teil des Menschseins sind. Mit Slogans wie „Leistungsschule statt Kuschelunterricht“ propagiert die Überheblichkeit gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen. 
Die Historikerin kritisiert die Besessenheit mit Fragen des IQs und verweist auf Springer-Chef Döpfner, der forderte, Deutschland müsse jüdischer – damit meint er klüger – werden muss. Das Stimulieren von Ekel wird gern kombiniert mit dem Angstschüren vor den hohen Kosten, die Fürsorge für Menschen mit Behinderung für die Allgemeinheit bringt. 

Behindertenfeindlichkeit mit langer Tradition 

Bereits nach dem 1. Weltkrieg gab es eine Debatte über die angelbliche Verblödung und die Überzeugung, dass rund ein Drittel nicht gut genug sei, Kinder zu bekommen. Dies erklört die hohe zahl an Sterilisationen. Die Rechten haben den Begriff Remigration in die Welt gesetzt, aber auch andere Parteien reden, dass nur die bleiben dürfen, die fleißig arbeiten. 

Behindertenfeindlichkeit und sexy Rassismus 

Die AfD verbindet Behindertenfeindlichkeit mit Rassismus wie die AUotrin am Beispiel der Wahlplakate zu Burkas, die mit erotischen Komponenten wie „Neue Deutsche? Machen wir selber“ verbunden wurden. Sie sieht darin Verbindungen zu Zeichnungen in der Nazi-Zeit. Jede Epoche hat ihren eigenen Faschismus. Unsere heutige ist gekennzeichnet durch Widersprüchlichkeit: Für jeden Wähler gibt es eine andere Botschaft. „Faschismus funktioniert als Erlaubnisgeber: Man darf gemein sein und überheblich. Man muss nicht mehr „Gutmensch“ sein. Oder teilen.

Wenig Hoffnung 

Ein mögliches AfD-Verbot könnte demokratischen Parteien verschaffen. Rückblickend hätte die USA härter durchgreifen müssen, „Jetzt haben wir einen Präsidenten-Diktator. Sie hat wenig Hoffnung, dass die Schäden repariert werden können: Der Faschismus bleibt ja in den Herzen hängen, in den Seelen. Die Leute sind wirklich desorientiert.

Samstag, 23. August 2025

Meine Online-Angebote zur Inklusion

Ich habe die freien Wochen genutzt, um meine Online-Angebote im Bereich Inklusion auszuweiten. Neben diesem Blog sind dies Blogs zur Landtagswahl und zu einer Seminarreihe und mein aktualisierter YouTube-Kanal. 

Landtagswahl 2026 

Zur Landtagswahl 2026 habe ich einen Blog erstellt: . In den bisherigen Einträgen biete ich Rückblicke auf meine bisherigen Aktivitäten, meine Angebote zur Wahl und Informationen zu Land und Leuten. In den nächsten Monaten bis zur Wahl am 8. März werden noch weitere Informationen folgen. 

Allgemeinpolitik einfach erklärt 

Bereits seit 2022 biete ich Seminarreihen für ATRIO Leonberg. Zur Begleitung des Seminars habe ich einen Blog  erstellt. In den letzten Semesters haben wir verschiedene Reisen durch Europa und die Welt durchgeführt, in dem wir uns Land und Leute angeschaut haben. Für die Wahl in Landtagswahl sind die Informationen zur Baden-Württemberg besonders interessant. 

Mein YouTube-Kanal 

Auf meinem YouTube-Kanal präsentiere ich eigene Videos und Playlisten zu verschiedenen Themen, unter anderem Inklusion

Donnerstag, 14. August 2025

Wie Unternehmen Inklusion vermeiden – und davon auch noch profitieren

In der Süddeutschen Zeitung  haben Natalie Sablowski und Sabrina Ebitsch einen weiteren Artikel über Werkstätte für Menschen mit Behinderung geschrieben. In Beiträgen habe ich darüber berichtet. 
Auch das Politikmagazin Monitor berichtete über die Ergebnisse auf ihrer Facebook-Seite 

Ausgleichsabgabe wird umgangen 

Arbeitgeber in Deutschland müssen Menschen mit Behinderungen beschäftigen – oder Strafe zahlen. Doch es gibt eine Hintertür im Gesetz. Eine Datenanalyse zeigt, wie sich Betriebe Millionen sparen und wohin das Geld fließt.
Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitenden müssen mindestens 5 % ihrer Arbeitsplätze mit Menschen mit Behinderung besetzen. Tun sie dies nicht, müssen sie eine Abgabe zahlen. 
Die Süddeutsche Zeitung, das inklusive Magazin andererseits und die Recherche-Plattform FragDenStaat haben gemeinsam recherchiert: Nur 39 Prozent der zur Beschäftigungsquote verpflichteten Betriebe erfüllen sie vollständig. Der Rest, knapp 111 000 Arbeitgeber, zahlt Ausgleichsabgabe.

Über 800 Millionen werden verteilt 

Eigentlich hätten die Firmen 900 Millionen Euro Ausgleichsabgabe, also Strafe zahlen müssen. Dies können sie aber umgehen, wenn sie Werkstätten beauftragen. Von den verbleibenden 816 Millionen gehen 18 Prozent an einen Ausgleichsfonds. Dieser finanziert über die Bundesagentur Eingliederung von schwerbehinderten Menschen auf den Arbeitsmarkt. Ein kleiner Teil geht an die Werkstätten zur „institutionellen Förderung“, der große Rest, knapp 670 Millionen Euro, entfällt auf die Integrations- und Inklusionsämter der Länder. Damit werden Integrationsfachdienste oder Inklusionsbetriebe finanziert, die besonders viele Menschen mit Behinderung einstellen.

Werkstätten sind umstritten 

Über Umwege landet also Geld wieder in den Werkstätten. Kritiker bezeichnen die Werkstätten als „Sonderarbeitswelten“, weil dort behinderte Arbeitnehmer eben nicht inklusiv, sondern getrennt von Nicht-Behinderten beschäftigt sind. Sie gehen davon aus, dass mindestens ein Drittel der rund 300.000 Menschen in Werkstätten in einem normalen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten könnten. 

Unternehmen profitieren mehrfach

Statt also im eigenen Betrieb Arbeitsplätze für behinderte Menschen zu schaffen oder die Inklusion zumindest indirekt durch die Ausgleichsabgabe zu fördern, profitieren deutsche Unternehmen mehrfach von den Werkstätten: Sie sparen durch die reduzierte Abgabe, haben steuerliche Vorteile und können günstig produzieren lassen, was sonst mit höheren Kosten im Unternehmen selbst gefertigt werden könnte.

Kritik an der Ausgleichsabgabe

Im Jahr 2022 gingen 84 Millionen Euro an die Werkstätten. Mit diesem Geld könnte man mehr als 20.000 Arbeitsplätze in Büros so umbauen, dass Menschen mit Behinderung dort arbeiten können. Man könnte auch ein Jahr lang mehrere Tausend Helfer für Menschen mit Behinderung bei der Arbeit bezahlen. Manche Unternehmen müssen gar keine Abgabe mehr zahlen, weil sie Aufträge an Werkstätten vergaben - obwohl kein einziger Mensch mit Behinderung dort arbeitet. 

Gründe für die Zurückhaltung 

Neben den finanziellen Vorteilen vermuten Experten praktische Gründe für die Zurückhaltung. Die Beschäftigung in den Werkstätten ist einfacher statt den Arbeitsplatz anzupassen oder Förderung zu beantragen. Es gibt auch Vorurteile: Behinderung wird häufig gleichgesetzt mit nicht qualifiziert, nicht leistungsfähig. Das stimmt so nicht – unter den Arbeitslosen mit Behinderung ist der Anteil an qualifizierten Fachkräften höher als bei den anderen. 

Vorurteile abbauen 

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sieht deshalb auch im Abbau von Vorurteilen den ersten wichtigen Schritt. Der Pharmakonzern Merck erfüllt die Quote und freut sich über die hohe Motivation und die kreativeren Lösungen durch unterschiedliche Perspektiven. 
Eine Forderung ist, dass Firmen nicht mehr so einfach weniger Strafe zahlen, wenn sie Aufträge an Werkstätten vergeben. Außerdem sollten sich Werkstätten für den normalen Arbeitsmarkt öffnen. Das Angebot Budget für Arbeit beim Start in den Beruf wird bisher nur wenig genutzt. 

Freitag, 25. Juli 2025

Reise durch Deutschland geht im Norden zu Ende

Mit einem Seminar über den Norden endete unsere Reise durch Deutschland. Aus Anlass der Bundestagswahl haben wir dieses Mal Deutschland näher angeschaut. Es ist nach Baden-Württemberg, Europa und der Welt bereits die vierte Seminarreihe, die ich mit und für die VHS Stuttgart und ATRIO Leonberg organisiert und durchgeführt habe.

Die Bundestagswahl und die Folgen

Beim ersten Termin ging es um Fragen zu Deutschland. Ob Bevölkerungszahl, berühmte Deutsche oder Sehenswürdigkeiten – die meisten Fragen konnten die Teilnehmenden souverän beantworten. Intensiv diskutiert haben wir die Ergebnisse der Bundestagswahl, bei der erfreulich viele teilgenommen haben. Ich stellte die neue Regierung und ihre Vorhaben vor.
 

Deutschlands wechselhafte Geschichte

Beim Seminar zur Geschichte behandelten wir mit dem Nationalsozialismus auch die dunklen Seiten der Geschichte auch mit einem Bezug zum 80. Jahrestag des Kriegsendes. Umso erfreulicher ist die Entwicklung der Bundesrepublik, die sich trotz aller Probleme gut entwickelt hat.
 

Die Regionen Deutschlands und ihre Eigenheiten

Bei drei letzten Terminen stellte ich Bundesländer im Osten, Süden und Norden vor. Während schon einige in Berlin waren, waren die Bundesländer im Osten noch nicht so bekannt. Umso wichtiger war es mit Bildern auf die schönen Ecken hinzuweisen. Bei südlichen Ländern konnten viele über Ihre Erfahrungen in Bayern berichten – und natürlich unser eigenes (und schönstes) Bundesland Baden-Württemberg. Beim letzten Termin berichtete uns ein aus Hannover stammender Teilnehmer über die Vorzüge des Nordens: Fischbrötchen und Mettwurst, Bier und natürlich die Nordsee.
 

Ein erneuter Blick in die Welt

In meinem Blog werde ich die Ergebnisse dokumentieren. Im nächsten Semester geht die Reise weiter. Auf vielfachen Wunsch blicken wir im nächsten Semester nochmal in die Welt. Bei ATRIO leben Menschen aus vielen Nationen und ich hoffe, dass einige von ihnen bereit sind, ihre Heimatländer vorzustellen. Weitere Angebote zur Inklusion finden Sie hier.

Donnerstag, 17. Juli 2025

Diskutieren, Mitmachen, Verstehen – toller Aktionstag für Inklusion und Demokratie

Nachdem die Veranstaltung zur Kommunal- und Europawahl im letzten Jahr ein großer Erfolg war, haben wir an der Ludwig-Schlaich-Akademie wieder einen Aktionstag durchgeführt. Neben Demokratie und Mitbestimmun ging es dieses Mal um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Vorbereitet und durchgeführt wurden die Stationen von angehenden Arbeitserzieher*innen, unterstützt wurden sie durch Klient*innen der Diakonie Stetten.

Mitmachen und mitbestimmen

Im „Demokratie-Raum“ gab es vier Stationen: Anhand einer Präsentation wurden wichtige Aspekte der Demokratie erklärt. An einer Wand mit aufklappbaren Bildern ging es um Mitbestimmung im Alltag. Außerdem konnten die Gäste über ihre Lieblingsstation abstimmen. Besonders gefreut hat mich, dass auch ein Klient dabei war, der über seine Arbeit zu Grafeneck berichtet hat. Alle machten ihre Sache so toll, dass ich kaum zur Unterstützung gebraucht wurde – ein schönes Gefühl.

Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

In einem weiteren Raum hatten die Studierenden Stationen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vorbereitet. Von Arbeitsmitteln für Menschen mit Einschränkungen, unterstützte Kommunikation, Berufsplanung hin zur Simulation von Vorstellungsgesprächen konnten sich die Gäste informieren und mitmachen. An einem von den Studierenden erbauten Deutschland-Puzzle konnten die Besucher*innen ihre Kenntnisse über Bundesländer, Essen und Fußballvereinen beweisen. Das Ziel Inklusion gilt auch für die Freizeit. Vor dem Haus hatten Studierende und Vertreter eines inklusiven Fußballvereins eine Torwand so umgebaut, dass auch Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen sie bespielen konnten.

Ein Comedian, das VfB-Maskottchen und gutes Essen

Ein tolles Begleitprogramm rundeten den Tag ab. Der Comedian Kai Bosch brachte uns zum Lachen und Nachdenken. Das VfB-Maskottchen Fritzle probierte alle Stationen aus und stand auch für Fotos zur Verfügung. Das gefiel nicht nur mir als treuem VfB-Fan. Nicht zuletzt sorgte ein inklusives Team dafür, dass alle gut mit Essen und Trinken versorgt wurden.

Angebote zur Landtagwahl

Mit der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2026 gibt es den nächsten Anlass um über Demokratie und Mitbestimmung zu reden. Meine Vorschläge und den Stand der Planung finden Sie hier. Weitere Angebote zur Inklusion habe ich hier zusammengestellt.

Mittwoch, 25. Juni 2025

Wie barrierefrei ist das Internet?

Vivien Timmler analysiert in der Süddeutschen Zeitung, wie barrierefrei das Internet ist. Anlass ist ein Gesetz, das Betreiber zur Barrierefreiheit verpflichtet. 

Grenzen des Internets 

Für viele Menschen mit beeinträchtigten Sinnen ist das Internet nicht barrierefrei. Untersuchungen zeigen, dass sie an Grenzen kommen, weil plötzlich ein Video abgespielt wird, ein Fenster aufpoppt oder ein Mausklick notwendig ist. Ein Test der Münchner Stiftung Pfennigparade kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: nur ein Drittel der untersuchten Online-Shops ist barrierefrei – so ist Inklusion und soziale Teilhabe nicht möglich. 

Viele Menschen haben eine Einschränkung 

In Deutschland haben 7,8 Millionen Menschen eine anerkannte Schwerbehinderung. Viele von ihnen benötigen Mittel wie eine Tastatursteuerung, Braille-Zeilen oder eine Sprachausgabe, um sich im Internet zurechtfinden zu können. Auch für Menschen mit Sehschwäche und motorische Einschränkungen wäre eine Webseite mit vergrößerbaren Schriften und guten Kontrasten hilfreich. 

Regelung zeigt bisher wenig Wirkung 

Die EU hatte bereits 2019 eine Richtlinie erlassen, die Mitgliedstaaten verpflichtet, Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zugänglich zu machen. Deutschland hat dies im sogenannten Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes umgesetzt, am 28. Juni endet nun die Umsetzungsfrist. Webshop-Betreiber müssen mit Abmahnungen und Bußgeldern rechnen. 
Bisher hat sich wenig verbessert. Zunächst müssen nur Betreiber neuer Webseiten die Anforderung erfüllen, andere nehmen die Bußgelder in Kauf. 

Wie sieht eine barrierefreie Website aus?

Grundvoraussetzung für eine barrierefreie Seite ist, dass sie auch mit der Tastatur bedienbar ist. Optisch ist wichtig, dass die Elemente gut sichtbar sind und durch Kontraste gut lesbar ist. Der wichtigste Punkt für Experten ist für Experten aber eine eine Sensibilisierung für das Thema. Die neue Rechtslage allein hat das bislang nicht geschafft. Helfen könnte künstliche Intelligenz, mit der Beschreibungen für Bilder und Videos geniert und auf individuelle Bedürfnisse anpassbar macht. 

Mittwoch, 21. Mai 2025

Angebote zur Landtagswahl in Baden-Württemberg

Es ist noch einige Monate hin, aber meine Vorbereitungen laufen bereits - zur Landtagswahl in Baden-Württemberg am 8. März 2026 biete ich wieder Veranstaltungen an. 

Auf meiner Internetseite finden Sie Vorschläge und einen Rückblick auf meine Veranstaltungen zur Landtagswahl 2021,

Seminare in leichter Sprache

Bei den Seminaren geht es um die Grundlagen von Wahlen: Warum können (sollen) wir wählen, wie wählen wir, wer will gewählt werden? Außerdem werden die Parteien und Spitzenkandidaten der wichtigsten Parteien vorgestellt.

Aktionstage

Bei einem Aktionstag können verschiedene Methoden verbunden werden: Kurzseminare, Informationsstände, Besuche von Politiker/innen… Der Organisationsaufwand ist hoch, die Vorteile sind aber enorm: Ein schönes Beispiel war die Veranstaltung zur Europa- und Kommunalwahl.

Seminarreihe „Wir können alles – außer Hochdeutsch“

In einer Seminarreihe geht es um Regionen, Geschichte, Politik, Kunst, Kultur und Besonderheiten in Baden-Württemberg. Für ATRIO Leonberg habe ich bereits eine tolle Reihe durchgeführt, weitere Informationen finden Sie hier.

Besuche

Besuche sind eine tolle Idee, Politik und Politiker*innen kennenzulernen. Zur Landtagswahl bieten sich hier Besuche des Landtags oder des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg an. 

Kunst und Kultur

Vom Besuch eines Museums hin zum Selbermachen – Kunst und Kultur sind wichtig für unsere Gesellschaft. Dazu gehört auch das Essen – in Zusammenarbeit mit der VHS Stuttgart haben wir einen kulinarische Reise durch Europa durchgeführt – das geht natürlich auch für Baden-Württemberg.

Podiumsdiskussionen

Der Organisationsaufwand von Podiumsdiskussionen ist hoch. Der Vorteil ist, dass Sie gezielt Themen platzieren können, die für Ihre Organisation wichtig sind. Eine gute Alterative ist der betreute Besuch einer Veranstaltung anderer Organisationen. Bei der Landtagswahl 2021 hatten wir für Interessierte diese Möglichkeit angeboten.

Informationen für Multiplikator*innen

Die Bedeutung von Multiplikator*innen bei der Förderung der Teilhabe kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ein wichtiges Anliegen ist deshalb, Unterstützer*innen zu informieren – sowohl über die Inhalte als auch die Möglichkeit und Grenzen, die Klient*innen bei der Wahl zu unterstützen.

Informationen auf sozialen Medien

Zur Landtagswahl 2021 habe ich einen Youtube-Kanal und einen Blog erstellt – beides werde ich zur Wahl aktualisieren.

Ihre Ideen

Ich freue mich auf Ihre Ideen, denn das Ziel der Inklusion – Teilhabe zu ermöglichen – war selten so wichtig wie heute. Ich freue mich auf Ihre Nachricht. 

Donnerstag, 8. Mai 2025

Defizite bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet anlässlich des Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung über Probleme.

Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“

Der Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen auf wurde 1992 von der  Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland" ins Leben gerufen. n diesem Jahr steht der auch von der "Aktion Mensch" mitgetragene Protesttag unter dem Motto "Zukunft barrierefrei gestalten".

Mehr als zehn Millionen Menschen mit Behinderungen

Laut Weltgesundheitsorganisation leben weltweit ca. 1,3 Milliarden Menschen mit Behinderung, in Deutschland sind es rund 10 Millionen. Aufgrund unterschiedlicher Definitionen gehen die Zahlen auseinander. Als Schwerbehindert gelten in Deutschland 7,8 Millionen, 58 Prozent der Schwerbehinderten in Deutschland hatten eine körperliche, weitere 14 Prozent eine geistige oder seelische Behinderung. Rund 90 % sind durch eine Krankheit verursacht, 3 % angeboren.

UN-Behindertenrechtskonvention und das Recht auf Teilhabe

Artikel 3 des Grundgesetzes gewährt Menschen mit Behinderungen das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe. Zudem gilt seit 2009 in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention, die unter anderem zu Chancengleichheit und Inklusion verpflichten. In der gesamten EU ist die Konvention seit 2011 in Kraft.

Benachteiligungen bleiben

In vielen Bereichen bleiben Menschen mit Behinderung benachteiligt. Sie sind stärker von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, es gibt Lücken in der medizinischen Versorgung und erfahren Ausgrenzungen im Bildungsbereich:. Das Institut für Menschenrechte kritisiert, dass Deutschland vielen Kindern mit „sonderpädagogischem Förderbedarf“ den Zugang zu Regelschulen verweigert. Dafür müssen bessere Bedingungen geschaffen werden. Die Exklusion setzt sich in der Arbeitswelt fort  nur 57 % der Menschen mit Behinderung zwischen 15 und 64 sind erwerbstätig. Umstritten ist auch, dass ca. 330.000 Menschen für wenig Geld in Werkstätten arbeiten.

Viele Menschen mit Behinderungen machen Gewalterfahrungen

Der Bericht weist auf einen weiteren erschreckenden Hin: Frauen mit Behinderungen erleben nach EU-Angaben je nach Erhebung zwei- bis fünfmal häufiger häusliche Gewalt als andere Frauen.
Auch in Wohneinrichtungen und Werkstätten erleben Menschen Gewalt, Druck und und teilweise auch unrechtmäßige freiheitsentziehende Maßnahmen".

Der lange Weg zur Barrierefreiheit

Auch der Blick auf den Stand der Barrierefreiheit zeigt Defizite. Dabei ist eine Welt ohne Barrieren sei "für alle zugänglicher und für alle zugänglicher und lebenswerter". Die Forderungen nach Barrierefreiheit reichen vom Zugang zu Gebäuden hin zu Online-Angeboten. Auch diese müssen für Menschen mit Behinderungen zugänglich sein. Die Bedürfnisse für Barrierefreiheit sind unterschiedlich: Für lärmempfindliche Autist*innen kann es ein Rückzugsraum in der Schule sein, für Rollstuhlfahrer der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Da Deutschland wie viele andere Länder hinterherhinkt, hat die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik eingeleitet.

Sonntag, 20. April 2025

Inklusion in Behindertenwerkstätten - Sackgasse mit System

Im zweiten Artikel der Serie "Sackgasse mit System"  beschreiben Natalie Sablowski und Sabrina Ebitsch, warum die meisten Beschäftigten ein Berufsleben lang in den Behindertenwerkstätten bleiben.

Von der Förderschule zur Werkstatt für behinderte Menschen

Für viele Menschen vor allem kognitiv beeinträchtige Menschen ist der Weg vorgezeichnet. Sie gehen auf eine Förderschule und arbeiten später in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Heute sind es mehr als 300.000, die Zahl ist seit den 1990er Jahren deutlich gestiegen. Dabei hat sich Deutschland vor 16 Jahren durch die Ratifikation der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK), verpflichtet Sonderstrukturen wie Förderschulen oder Werkstätten abzubauen und mehr Inklusion zu ermöglichen. Die Ampelregierung hat eine Reform angekündigt, dies aber nicht durchgeführt, auch die neue Regierung bleibt schwammig.

Aus zwei Jahren wurden 27 Jahre

Petra Loose wollte zwei Jahre in der Behindertenwerkstatt arbeiten - zum Innehalten, Orientieren, als Rehamaßnahme. Daraus sind nun 27 Jahre geworden. Sie hatte eine Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin gemacht, kam aber nicht mit dem Tempo nicht klar. Fördermaßnahmen des Arbeitsamts halfen auch nicht – die die vermeintlich temporäre Rehamaßnahme wurde zur Sackgasse.

Für Exporten sind Werkstätten oft ein „goldener Käfig“

Experten kritisieren das Fehlen passgenauer Unterstützung, so fordern die Werkstätten, obwohl die Rehabilitation eine ihrer zentralen Aufgaben wären. Nach zwei Jahren Berufsbildungsbereich soll entscheiden werden, ob es ind er Werkstatt oder dem ersten Arbeitsmarkt weitergeht. De Eingliederung gelingt je nach Berechnungsweise nicht einmal vier Prozent – Werkstätten werden zum goldenen Käfig.
Hubert Huppe war Behindertenbeauftragter der Bundesregierung und beklagt die enttäuschende Bilanz nach 16 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention. „Solange die Barrieren draußen existieren, solange die Menschen im Kindergarten, in der Schule, im Beruf nicht zusammenkommen, werden auch die Barrieren in den Köpfen niemals abgebaut“,

Menschen mit ganz unterschiedlichen  Bedürfnisse

Die 3000 Betriebsstätten sind meistens unterteilt in einen Förder- und einen Arbeitsbereich. Im Förderbereich arbeiten Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung keiner Tätigkeit nachgehen können. Im Arbeitsbereich haben etwa drei Viertel kognitive Einschränkungen, 20 Prozent eine psychische Behinderung und vier Prozent nur eine körperliche Einschränkung. Diese Menschen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Hier haben die Menschen die Möglichkeit verschiedene Bereiche auszuprobieren, auch durch Praktika in Betrieben. Einige könnten sicher im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen, für viele Werkstätten entsteht aber ein  Interessenkonflikt, denn wer will schon seine beste Mitarbeiter gehen lassen?“

Viele fühlen sich wohl – und beklagen geringen Lohn

Die Menschen verdienen sehr wenig, im Monat kommen sie im Schnitt auf 225 Euro Im Monat, viele finden das zu wenig. Allerdings bekommen sie staatliche Zuschüsse und kommen damit auf mehr.
Wenn man alles zusammenrechnet, verdienen die Menschen mit Behinderung ähnlich viel wie Menschen ohne Behinderung. Sie müssen auch keine Angst haben, arbeitslos zu werden
Viele Menschen fühlen sich in den Werkstätten wohl und wertgeschätzt, nach Studien will nur ein Drittel wechseln. Allerdings gibt es Unterschiede – Anfang wollen rund die Hälfte weg, je länger die Menschen in der Werkstatt arbeiten, desto stärker nimmt dieser Wunsch ab. Viele haben Angst ihre Freunde zu verlieren, fürchten, dass sie nicht genug Hilfe bekommen oder scheitern könnten.

Entfernung von der „normalen“ Gesellschaft

Je größer die Entfernung von der vermeintlich normalen Gesellschaft, desto größer ist die Angst. Ein Experte kritisiert deshalb die Werkstätten: Die Menschen werden zuerst von anderen getrennt. Später sollen sie wieder mit anderen zusammenarbeiten. Dann haben viele aber keine Lust mehr oder trauen sich nicht mehr. Inklusion heißt aber gerade nicht, Menschen passend zu machen. Sondern die Umstände.

Inklusion in Behindertenwerkstätten - Gelungene Integration

Die Süddeutsche Zeitung hat gemeinsam mit dem inklusiven Magazin andererseits recherchiert. Vor einiger Zeit ist bereits ein Artikel über Inklusion in Behindertenwerkstätten erschienen  erschienen. Im April haben Natalie Sablowski und Sabrina Ebitsch drei weitere Artikeln verfasst, die ich hier vorstellen möchte.

Gelungene Integration

Im Artikel gelungen Integration https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/gelungene-inklusion-arbeitsmarkt-e612463/ beschreiben Sablowski und Ebitsch  den Fall eines jungen Mannes, dem der Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt gelungen ist.

Die Ausnahme – Sprung in den ersten Arbeitsmarkt

Sebastian Wirth ist der Sprung in einen regulären Job gelungen – er ist damit aber eine Ausnahme.
In den Behindertenwerkstätten hat Sebastian Wirth Bauteile eingebaut, gelötet, Scheinwerfer zusammengebaut – solche Tätigkeiten gibt es auch in normalen Fabriken. In einer dieser Firmen ist Sebastian Wirth gelandet.  Als Produktionshelfer bezieht er Mindestlohn, während die früheren Kollegen für eine ähnliche Arbeit nur sehr wenig bekommen. Er braucht Routinen und feste Strukturen, die für andere vermeintlich langweilige Arbeit macht ihn glücklich. Auch sein Chef ist zufrieden, er schafft nicht die hohen Stückzahlen, dafür ist er immer pünktlich und zuverlässig. Die Einstellung war kein Freundschaftsdienst, er sei Unternehmer.

Zusätzliche Unterstützung auch in der Arbeitswelt notwendig

Neben seiner Mutter hatte Sebastian auch zusätzliche Unterstützung durch die Agentur Access, die Menschen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ermöglichen wollen. . Während die Werkstätten einen Reha-Auftrag haben, d.h. die Arbeitsfähigkeiten der Klienten zu fördern und auf den Beruf vorzubereiten. Der Experte Stefan Doose fordert eine Unterstützung auch im regulären Betrieb „Supported Employment“ ist der englische Fachbegriff dafür. Er möchte, dass Werkstätten ein Unterstützungsnetzwerk werden, auch für Menschen außerhalb.

Unabhängige Agentur unterstützt

Die Agentur konnte seit ihrer Gründung 1998 über 1000 Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt bringen. Die Leiterin betont, dass es aber Menschen gibt, die der allgemeine Arbeitsmarkt aufgrund ihres Verhaltens und der Auswirkungen ihrer Behinderungen nicht aufnehmen kann. Für die, die wollen, sollte es aber eine Chance geben. Access hilft bei der Vorbereitung, Jobcoaches und der Bürokratie, denn der Paragrafen- und Fördermittelantragsdschungel ist groß.

Gestiegenes Selbstbewusstsein

Die Arbeit hilft Sebastian, er ist stolz auf das Erreichte, sein Selbstbewusstsein ist gestiegen. Dies triff auch auf andere zu: Die Menschen werden selbständiger und zufriedener. Sie sind sehr stolz auf das, was sie erreicht habe.

Sonntag, 13. April 2025

Inklusion in Behindertenwerkstätten - Koalitionsvertrag bringt Rückschritte

Im Artikel Rückschritt in Sachen Inklusion  beschreiben Natalie Sablowski und Sabrina Ebitsch die Kritik an den Inklusionsanstrengungen und geben einen Ausblick, was von der neuen Regierung zu erwarten ist.

Die wollen Inklusion nicht

Der frühere Behindertenbeauftragte Hubert Hüppe geht hart mit Regierung und Unternehmen ins Gericht: „Die wollen Inklusion nicht. Denn Inklusion ist schlecht für das Geschäft.“ Vom Aufbruch die UN-Behindertenrechtskonvention ist nicht mehr viel zu spüren – Sondersysteme haben wisch durchgesetzt und an Einfluss gewonnen.

Koalitionsvertrag mit Absichtserklärungen

Der Koalitionsvertrag liest sich gut: Einsatz für eine inklusive Gesellschaft, Abbau von Barrieren, auch der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt soll gestärkt werden. Sobald es konkret wird, handelt es sich eher um kleine Stellschrauben. Die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sollen reformiert, das Werkstattentgelt erhöht werden. Ein Teil der Ausgleichsabgabe soll an die Werkstätten gehen.
Forscher sehen darin genau die Falsche Richtung. Das Geld sollte nicht in den einen inklusiven Arbeitsmarkt gesteckt werden, die Regelung ist ein Rückschritt in Sachen Inklusion. Für Hüppe ist der Koalitionsvertrag kein Papier in Richtung Inklusion und Aufbrechen der Sonderstrukturen, sondern der Bewahrung der Ausgrenzung und eher ein Rückschritt als Fortschritt.“ Die Arbeitslosigkeit wird sich dadurch eher erhöhen

700 Millionen Ausgleichsabgabe

Eigentlich müssen Unternehmen, gestaffelt nach ihrer Größe, Menschen mit Behinderung einstellen. Ab 20 Mitarbeitern gilt eine Beschäftigungspflicht, ab 60 sollen mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzt werden. Die Mehrheit der Unternehmen hält diese Quote nicht ein und zahlt liebe reine Abgabe – so kommen jährlich 700 Millionen Euro zusammen. Nur knapp 40 Prozent aller Arbeitgeber erfüllen die Beschäftigungspflicht vollständig, ein Viertel gar nicht.

Kritik an Zahlungen

An den Regeln gibt es vielfältige Kritik. Einerseits kann man sich mit der Abgabe letztlich freikaufen. Andererseits fließt das Geld in einen Fond, mit dem Modellvorhaben, Forschung und Leistungen der Arbeitsagenturen finanziert werden. Strukturen, die Behinderte eigentlich fördern sollen, profitieren, wenn Firmen ihrer Inklusionspflicht nicht nachkommen. Die Abgaben sind steuerlich absetzbar und lassen sich mit Aufträgen an Werkstätten verrechnen: Wer also Behindertenwerkstätten beauftragt, zahlt weniger. Dies steht im Widerspruch zum Ziel mehr Perspektiven für den ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen.
Der jüngste Teilhabebericht des Arbeits- und Sozialministeriums diagnostiziert dazu passend, dass ein hoher „Marktwiderstand“ bestehe, „eine zu geringe Bereitschaft und Selbstverständlichkeit, passgenaue berufliche Möglichkeiten für beeinträchtigte Menschen herzustellen“.

Berührungsängste bei den Arbeitgebern – oder sogar Ressentiments

Neben den finanziellen Fehlanreizen gibt es auch bürokratische Hindernisse. Arbeitgeber kritisieren, dass Kündigungen nur mit Zustimmungen des Integrationsamts möglich sind. Außerdem gibt es Berührungsängste, schlimmstenfalls Ressentiments. Zugleich ist die Zahl der Plätze in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung höher statt niedriger als noch in den 1990er-Jahren.

Übergangsquoten erschreckend gering

Obwohl ein Drittel der Beschäftigten lieber auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten würden, ist die Übergangsquote äußerst gering. Hüppe fordert deshalb Konsequenzen: Der Statt muss prüfen und notfalls Bedingungen für das Geld stellen. Vorbild ist hier Hamburg, die ihre Unterstützung nicht nach der Zahl der besetzten Plätze finanzieren. Der entscheidende Effekt: Wenn die Zahl der in einer Einrichtung betreuten und beschäftigen Menschen sinkt, bedeutet das nicht automatisch weniger Geld für die jeweilige Werkstatt. Bundesweit sieht es oft anders aus: die finanziellen Mittlen richten sich nicht an den individuellen Bedürfnissen, sondern an den Werkstätten aus

Ausgleichsmaßnahmen im Koalitionsvertrag nicht ausreichend

Für die Menschen erhalten mit der Rente mehr, als das was jemand mit Mindestlohn bekommt.
Da viele nur in Teilzeit auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen, landen viele in der Grundsicherung. Der Koalitionsvertrag sieht einen nachteilsausgleich bei Übergangen vor, aber nur für die, die in Werkstätten gearbeitet haben. Wer erst gar nicht in die Werkstatt will und außerhalb versucht zu arbeiten, bekommt offensichtlich die Nachteilsausgleiche wie Rente und Arbeitsförderungsgeld nicht.“ Er sieht damit die Sondersysteme gestärkt.

Werkstätten bekommen 6,5 Mrd. Euro

Die Werkstätten bekommen jedes Jahr 6,5 Milliarden Euro vom Staat. Mit diesem Geld werden die Werkstätten bezahlt und die Menschen in den Werkstätten unterstützt. Pro Person sind das fast 19.000 Euro – Geld das fehlt, wenn jemand auf den ersten Arbeitsmarkt wechselt.
Die Werkstätten widersprechen dieser Einschätzung und verweisen auf das individuelle Wahlrecht. Hüppe kritisiert die starke Lobby und das Drehtür-Prinzip zwischen Interessenvertretung und Politik
Beispiel: der Landesgeschäftsführer der werkstätten im Saarland wurde zum  besonders deutlich. Ein Beispiel: Im Saarland wurde der Landesgeschäftsführer der WfbM zum Landesbehindertenbeauftragten gewählt. So gedeihen Sondereinrichtungen immer weiter.

Werkstätten als Netzwerk für alle Menschen mit Unterstützungbedarf  

Die Koalitionäre wollen die Werkstätten erhalten - ein System, das von den Vereinten Nationen in seiner jetzigen Form als menschenrechtswidrig eingestuft wird. Es braucht deshalb Reformen und eine bessere Bezahlung, für die, die in Werkstätten bleiben wollen und eine unabhängige Förderung für die, die gehen wollen. Professor Doose will die Werkstätten als ein Netzwerk für die Teilhabe von Menschen, die höheren Unterstützungsbedarf haben.

Samstag, 12. April 2025

Neue Seminarrreihe - Reise durch Deutschland

Nach Reisen durch Baden-Württemberg, Europa und die Welt hat nun die Reise durch Deutschland begonnen. In der Seminarreihe, die ich im Auftrag der VHS Stuttgart und ATRIO Leonberg durchführe, wird es wieder um Geschichte(n), Land und Leute gehen – und die Themen, die sich die Teilnehmenden wünschen

Was wissen Sie über Deutschland?

Beim ersten Termin starteten wir mit Fragen. Die Teilnehmenden konnten die meisten beantworten – ob es um die Bevölkerungszahl, berühmte Deutsche oder Sehenswürdigkeiten ging. Unterschiedliche Meinungen gab es bei der Frage, welche Region denn die schönste sei – genannt wurden Berlin, der Norden, Bayern, aber natürlich auch Baden-Württemberg

Die Folgen der Bundestagswahl

Intensiv diskutiert wurden die Bundestagswahl. Erfreulich viele hatten der Teilnehmenden haben teilgenommen, mit dem Ergebnis waren nicht alle zufrieden. Zudem habe ich die wahrscheinlich zukünftige Regierung unter Friedrich Merz vorgestellt.

Geschichte(n), Land und Leute und Regionen

In den nächsten Seminare wird es um die Geschichte und aktuelle Politik Deutschlands, Land und Leute und die Regionen Deutschlands gehen. Die Reihenfolge und die genauen Themen werden die Teilnehmenden bestimmen. Dieses und weitere Angebote finden Sie bei meinen Angeboten zur Inklusion.

Freitag, 28. März 2025

Mitbestimmung und Inklusion vor Ort

Nach den „großen“ Bundestagswahlen  ging es bei meinen Seminaren an der Ludwig-Schlaich-Akademie um Mitbestimmung und Inklusion vor Ort.

Inklusion in der Praxis

Bereits zum zweiten Mal habe ich das Modul „Bundesteilhabegesetz und UN-Behindertenrechtskonvention“ für den Kurs „Geprüfte Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung“ durchgeführt. Die Teilnehmenden haben bereits jahrelang Berufspraxis und konnten deshalb berichten, ob und wie diese Regeln in der Praxis ankamen. Die Ergebnisse waren gemischt. Die Teilnehmenden lobten, dass mehr für Barrierefreiheit getan und Menschen mit Behinderung besser wahrgenommen werden. Sie äußerten aber auch Sorgen in den Werkstätten und in Schulen und fragten unter anderem, ob Schulen ausreichend vorbereitet sind für die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes.

Wie und wo können Jugendliche und Kinder mitbestimmen?

Bei den der Fachschule für Jugend- und Heimerziehung habe ich bereits zum dritten Mal einen Kurs übernommen. Im Mittelpunkt steht dabei Mitbestimmung auf den verschiedenen Ebenen. In Arbeitsgruppen erarbeiten die Auszubildenden, wo und wie ihre Klient*innen mitbestimmen könnten und sollten. In den Einrichtungen gibt es Regeln, die Grenzen setzen – aber auch Möglichkeiten zur Mitbestimmung über gemeinsame Aktivitäten und die Gestaltung des Zimmers.

Großer Aktionstag „Diskutieren, Mitmachen, Verstehen“

Um Mitbestimmung geht es auch beim großen Aktionstag der Berufsfachschule für Arbeitserziehung an der Ludwig-Schlaich-Akademie“ am 10. Juli. Nach dem großen Erfolg der Veranstaltung im letzten Jahr planen wir mit Studierenden und Klient*innen dieses Jahr Stationen zu den Themen Arbeit, Umsetzung der UN-Konvention sowie Demokratie und Teilhabe. In einem bunten Begleitprogramm gibt es Kabarett und Fußball u.a. einem Besuch von Fritzle, dem Maskottchen des VfB Stuttgart.


Freitag, 21. Februar 2025

Über die Bundestagswahl reden

Mit einem Seminar für die Diakonie Stetten endeten meine Veranstaltungen zur Bundestagswahl. Erfreulich viele Menschen waren dabei, um sich über die Bundestagswahl zu informieren und über wichtige Themen zu diskutieren.

Seminare in Stetten, Leonberg und Heilbronn

Besonders gefreut hat mich, dass nach längerer Zeit wieder eine Veranstaltung in Stetten zustande gekommen ist. Hier hatte ich vor über 25 Jahren meine erste Veranstaltung. Unter den über 50 Teilnehmende waren einige vertraute Gesichter, aber auch einige Jungwähler*innen. Für ATRIO Leonberg waren es gleich Seminare mit zusammen genommen rund 100 Teilnehmer*innen. Bereits vor zwei Wochen war ich in Heilbronn bei einer Schule und an der Volkshochschule Heilbronn, die gemeinsam mit den Offenen Hilfen eine Veranstaltung gesplant hatte.

Warum, was, wie, und wen wählen?

In den Seminar ging es um verschiedene Fragen zu den Wahlen. „Weil es wichtig ist“ war eine der Antworten zur Frage, warum sie wählen wollen. Mit Unterstützung der Teilnehmenden konnten auch die Fragen zu den Aufgaben des Bundestags und dem Wahlprozess gut beantwortet werden. Schwieriger ist für viele, wen sie wählen sollen. Hier habe ich die wichtigsten Parteien und deren Wahlprogramme vorgestellt. Die von den Teilnehmenden angesprochenen Themen reichten von Inklusion, Sozialstaat bis zu Sorgen über den Krieg.

Eindrucksvolle Gespräche

Einige Moment der Diskussionen werden mir in Erinnerung bleiben: Der Teilnehmer, der eingebürgert wurde und mit 60 Jahren zum ersten Mal an einer freien Wahl teilnehmen kann. Viele Teilnehmer*innen engagieren sich in Vereinen oder setzten sich als Bewohner- oder Werkstattrat für andere ein. Gefreut hat mich auch – bei allen Meinungsunterschieden – der faire Umgang miteinander. Nachdenklich gemacht hat mich die Frage, ob es in Deutschland auch Krieg geben könnte.

Klient*innen unterstützen

In den Seminaren waren Mitarbeiter*innen dabei, die die Klient*innen beim Wählen unterstützen. Die Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung war auch im Unterricht an der Ludwig-Schlaich-Akademie ein großes Thema. Unterstützung – beim Wahlvorgang und den Inhalten – ist ausdrücklich möglich und erwünscht, die Entscheidung treffen aber alle Menschen für sich allein.,

Reise durch Deutschland und Mitmachtag

Durch die vorgezogene Wahl fallen zwei Termine nun in die Zeit nach der Wahl. Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres werden wir wieder einen Demokratietag an der Ludwig-Schlaich-Akademie durchführen. Für ATRIO Leonberg werden wir eine Reise durch Deutschland durchführen und auf Land und Leute in den verschiedenen Regionen blicken. Der Blick richtet sich aber auch bereits zur nächsten großen Wahl – Im Frühjahr 2026 wählen die Bürger*innen von Baden-Württemberg einen neuen Landtag

Montag, 20. Januar 2025

Einfach wählen gehen – Informationen und Veranstaltungen zur Bundestagswahl

Die vorgezogenen Bundestagswahlen haben auch meine Planungen verändert. Meine Angebote finden Sie auf meiner Homepage. Einige Veranstaltungen werden wir erst nach der Wahl durchführen. Den Aktionstag an der Ludwig-Schlaich-Akademie zu einem „Demokratietag“ umbenannt – Demokratie ist nämlich immer ein Thema. Ebenfalls nach der Wahl werden wir eine „Reise durch Deutschland“ durchführen. 

Seminare in leichter Sprache

Vor der Wahl sind  Seminare für die Diakonie Stetten und die Offene Hilfe Heilbronn geplant. Gerne können Sie sich bei mir melden, wenn Sie Interesse an einer Veranstaltung haben..

Informationen zur Wahl in leichter Sprache

Bundeszentrale für politische Bildung

Die Broschüre zur Bundestagswahl in leichter Sprache gibt es bereits online, sie wird bald auch in gedruckter Form kommen.
Es gibt eine weitere Themenseite zur Bundestagswahlen
Den Wahlomat gibt es ab 6. Februar:    

Landeszentrale für politische Bildung

Die Landeszentrale hat eine eigene Seite zur Bundestsgswahl
Dort gibt es auch eine Rubik in leichter Sprache. Auf dieser Seite wird auf die Broschüre und den Leitfaden für Assitenzkräfte der Wahl von 2021 verwiesen.

Videos

Zu unserem Aktionstag zu den Kommunal- und Europawahlen an der LSAK haben wir einen Youtube-Kanal erstellt. Auf der Seite Playlists sammle ich derzeit Videos zur Bundestagswahl, d.h. die Liste wird noch länger: