Donnerstag, 21. Juni 2018

Zentrum für inklusive politische Bildung

Einen tollen Ansatz hat das Zentrum für inklusive politische Bildung (ZipB).

Laboratorium für inklusive politische Bildung

Das ZipB versteht sich v.a. als Laboratorium zur Erkundung, Entwicklung und Erprobung inklusiver Konzepte im Bereich der politischen Bildung. Dabei kommt hier ein heterogenes Team von jungen und erfahrenen Wissenschaftler/innen mit Bildungspraktiker/innen zusammen und wird stets von diversen Menschen mit Ausschlusserfahrungen begleitet und beraten.

Neue Konzepte erkunden und entwickeln

Das Zentrum für inklusive politische Bildung hat sich zum Ziel gesetzt neue Konzepte praxisorientiert und interdisziplinär zu erkunden, zu entwickeln und zu erproben um dadurch den Herausforderungen inklusiver politscher Bildung und den notwendigen Transformationsprozessen mehrdimensional – also auf theoretischer wie praktischer Ebene – zu begegnen.
Diese Konzepte sollen allen Menschen Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglichen.

Bildungspraxis und Bildungsforschung auf Augenhöhe

Ganz konkret wollen wir durch das ZipB ein Raum schaffen, in dem sich Bildungspraxis und (politische) Bildungsforschung auf Augenhöhe begegnen, um gemeinsam Inklusion in der politischen Bildung (weiter) zu entwickeln und zu erforschen, ganz praktisch zu erproben, in die Köpfe und schließlich auch in die individuell erfahrene Lebenswelt der Menschen zu bringen.

Notwendigkeit einer inklusiven politischen Bildung

Besonders gefallen hat mir die Beschreibung der Notwendigkeit einer inklusiven politischen Bildung:
  • Die politische Bildung erreicht bisher nur einen geringen Teil der Menschen.
  • Gruppenbezogene und häufig defizitorientierte Lösungsansätze führen aktuell nicht zur Teil-habe von marginalisierten und diskriminierten Teilen der Gesellschaft

Mittwoch, 6. Juni 2018

Wir wissen, was gut für die ist

Die Bedeutung von Fachkräften und Unterstützer/innen für das Gelingen von Teilhabe kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Zusammenarbeit mit fast ist angenehm perfekt. Ähnlich geht es mir mit meiner Arbeit, die meistens sehr viel Spaß macht. In diesem Blog möchte ich aber auch Probleme ansprechen, deshalb gibt es in unregelmäßigen Abständen auch einen Frust-Blog. Das Thema heute:

Wir wissen, was gut für die ist

Bei einigen Podiumsdiskussionen habe ich erlebt, dass sich die eigentliche Zielgruppe - Menschen mit Behinderungen – nur selten melden und häufig Unterstützer/innen das Wort führen. Sicher sind die meisten Forderungen berechtigt, aber manchmal frage ich mich, ob das wirklich die Wünsche sind. Hier sehe ich gelegentlich (!) paternalistische Züge, nach dem Motto: Wir wissen, was gut für die ist.
Auch beim Kongress der Bundeszentrale für politische Bildung 2015 haben in vielen Workshops die Unterstützer/innen das Wort geführt. Auch einige Ergebnisse des Kongresses, so z.B. die Forderung nach Aufhebung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern – kam vermutlich durch eine Einzelforderung zustande.

Für das Richtige abstimmen lassen

Bei einem Planungsgespräch in einer Einrichtung begrüßte ein Teilnehmer immerhin das Wahlrecht der Menschen, man solle sie nur für das Richtige abstimmen lassen. Bevor er genauer spezifizieren konnte, was denn das Richtige ist, haben wir das Gespräch wegen unüberwindbarer Differenzen abgebrochen.

Fachkräfte wissen es besser

Aber ich möchte zum Schluss nochmals betonen, dass diese Erfahrungen die absolute Ausnahme bilden. Ich habe nur Bezug zu einer kleinen Gruppe dieser Menschen und für viele ist Politik oder Politische Bildung wirklich weit weg. Des Weiteren: Fachkräfte und Unterstützer/innen haben viel häufigeren Umgang, sehen die Probleme, arbeiten in oft schwierigen Verhältnissen und stellen viele der Forderungen völlig zu recht.